OKR als effektive Zielsetzungsmethode 

Definition und Grundlagen 

Objectives and Key Results (OKR) ist eine innovative und hochwirksame Zielsetzungsmethode, die darauf abzielt, die Mitarbeitenden aktiv in die Formulierung der Unternehmensziele einzubeziehen. Dieses Modell teilt die Zielsetzung in zwei Hauptkomponenten: 40 Prozent der Ziele werden top-down durch das Management festgelegt, während die restlichen 60 Prozent bottom-up durch die Mitarbeitenden bestimmt werden. Diese Struktur fördert nicht nur die Identifikation mit den Unternehmenszielen, sondern steigert auch die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden. „Objectives“ sind motivierende Ziele, die zwar ambitioniert, aber nicht unbedingt quantitativ messbar formuliert werden. Im Gegensatz dazu sind „Key Results“ spezifische Kennzahlen, die messbare Ergebnisse definieren und den Fortschritt sowie den Erfolg der Objectives darstellen. Ein Key Result gilt bereits ab einer Erfüllung von 70 Prozent als zufriedenstellend. 

Prinzipien und Methodik 

OKR basiert auf der Konzentration auf das Wesentliche. Pro Organisationsebene werden maximal fünf Objectives und zu jedem Objective bis zu vier Key Results festgelegt. Die Methode fördert die Selbstorganisation, unterstützt kurze Zyklen und zielt auf eine kontinuierliche Verbesserung ab. Die vier zusätzlichen Werte von OKR sind Alignment, Transparenz, Commitment und intrinsische Motivation. Besonders die Transparenz spielt eine entscheidende Rolle, da idealerweise jeder Mitarbeitende jederzeit Zugang zu allen OKRs der Organisation hat, einschließlich derer des Managements. OKR versteht sich nicht als starres Modell, sondern als flexibel anpassbarer Rahmen. Damit eignet es sich besonders gut für agile Organisationen, da es individuell für die Anforderungen der Organisation gestaltet werden kann.  

Ursprung 

OKRs blicken auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück, dennoch findet die Methode erst seit einigen Jahren tatsächlich Anwendung. Der Ursprung liegt in den 1970er Jahren bei Intel, wo Andrew Grove die Managementmethode „Management by Objectives“ zu der heute bekannten OKR-Methode weiterentwickelte. Von da aus gelangte die Methode Ende der 90er Jahre über John Doerr zu Google, die sich seither erfolgreich mit OKR führen. 

OKR-Zyklus 

Der OKR-Zyklus ist dynamisch und findet in einem Drei-Monats-Rhythmus statt. Zu Beginn jedes Zyklus wird in der Phase des „OKR Planning“ auf allen Ebenen der Organisation die Ziele für die nächsten drei Monate geplant. Diese Planung berücksichtigt die Vision und Mission der Organisation, um sicherzustellen, dass trotz der kurzen Zyklen das übergeordnete Leitbild nicht aus den Augen verloren wird. Während des Zyklus werden in wöchentlichen „Weekly OKRs“ die Fortschritte diskutiert und am Ende eines jeden Quartals in einem „OKR Review“ die Ergebnisse evaluiert. Die „OKR Retrospektive“ dient dazu, aus den Erfahrungen zu lernen und den Prozess kontinuierlich zu verbessern. 

OKR vs. andere Managementmethoden 

OKR unterscheidet sich signifikant von der „Balanced Scorecard (BSC)“ und der „Management by Objectives (MbO)“. Während BSC Ziele aus verschiedenen Perspektiven für ein Jahr festlegt, ermöglicht OKR eine flexiblere und regelmäßigere Zielüberprüfung. Im Vergleich zu MbO, wo Ziele hauptsächlich top-down festgelegt werden, bietet OKR durch den hohen Anteil an bottom-up festgelegten Zielen eine stärkere Einbindung und Motivation der Mitarbeitenden. 

Anwendungsbereiche und Tools 

OKRs eignen sich besonders für agile Organisationen und können in Unternehmen jeder Größe, besonders aber in Start-ups, effektiv implementiert werden. Ein „OKR-Tool“ schafft Transparenz über die vereinbarten Ziele. Es wird nicht zwingend ein (digitales) Tool benötigt, zu Beginn oder in kleinen Unternehmen reicht das Festhalten auf Papier oder bereits bestehende Lösungen im vorhandenen System aus. Für die Verwaltung von OKRs stehen mittlerweile zahlreiche digitale Tools zur Verfügung, die Transparenz und Effizienz der Zielverfolgung erhöhen. 

Fazit 

OKR ist nicht nur eine Methode zur Zielsetzung, sondern eine transformative Kraft, die agile Arbeitsweisen unterstützt und Unternehmen dabei hilft, sich auf ihre Kernziele zu konzentrieren und diese effizient zu erreichen.  

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Dirk Pohla

Mitglied der Geschäftsleitung

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