In unserer Arbeitswelt findet ein Wertewandel statt, die Ansprüche der Mitarbeitenden verändern sich: Flexibilität, ein gutes Arbeitsklima, Entscheidungsfreiheit oder Gestaltungsmöglichkeiten sind nur ein Teil der Faktoren, die für Mitarbeitende eine hohe Bedeutung haben. Mitarbeiter:innenorientierung ist für Unternehmen daher unumgänglich, um die Wünsche und Bedürfnisse ihrer (potentiellen) Mitarbeitenden zu verstehen.
Echte, spürbare und wirksame Mitarbeiter:innenorientierung lässt sich nur über konsequente Prozessorientierung umsetzen. Dies beginnt bei den Werten und der Strategie jedes Unternehmens, die Operationalisierung erfolgt allerdings über Prozessstrukturen.
Was sind die Mehrwerte einer Employee Journey?
Transparenz: Man macht sich Gedanken darüber, wer die (potentiellen) Mitarbeitenden des Unternehmens sind und was ihre Wünsche, Erwartungen, Bedürfnisse und Touchpoints sind.
Struktur: All diese Informationen können strukturiert und systematisch in einer Anatomie dargestellt werden. Das schafft eine gemeinsame Diskussionsgrundlage und bietet die Möglichkeit, Verbesserungen abzuleiten.
Perspektivwechsel und Mitarbeitenden-Orientierung: Man nimmt bewusst die Perspektive der Mitarbeitenden ein und somit eine neue Perspektive. Dadurch können Bedürfnisse besser verstanden werden.
Ableitung von Anforderungen und Zuordnung zum BPM&O-Modell: Aus der Customer Journey bzw. Employee Journey können Anforderungen abgeleitet werden und den Elementen des BPM&O-Modells zugeordnet werden. Dadurch können notwendige Maßnahmen zur (Weiter-)Entwicklung der Mitarbeitenden Orientierung festgelegt werden. Das BPM&O-Modell unterstützt zudem die Reflexion über den aktuellen Zustand der Mitarbeitenden Orientierung und darüber hinaus den Austausch über die Konkretisierung eines zukünftig angestrebten Zielzustandes.
Kann man die Zuordnung auch zu mehren Elementen des BPM&O-Modells machen?
Die Elemente des BPM&O-Modells sind alle miteinander verzahnt. Deshalb ist es auch möglich, dass eine Mitarbeitenden-Anforderung zu mehreren Elementen des BPM&O-Modells zugeordnet werden kann. Wichtig ist, dass jede Organisation für sich selbst definiert, was unter den einzelnen Elementen zu verstehen ist und eine “gemeinsame” Sprache spricht. Auf diese Weise kann auch eine transparente und nachvollziehbare Zuordnung der Mitarbeitenden-Anforderungen zu den einzelnen Elementen vorgenommen werden.
Brauche ich für die Darstellung zwingend ein BPM-Tool?
Nein, ein BPM-Tool ist nicht zwingend erforderlich. Es kann aber hilfreich und wertvoll sein, um die Customer oder Employee Journey der gesamten Organisation verfügbar zu machen. SAP® Signavio® bietet die Möglichkeit, die Journey mit Prozessen zu verknüpfen. So wird beispielsweise transparent, welche Prozesse zur Umsetzung der Anforderungen der Mitarbeitenden erforderlich sind.
Gibt es grundsätzlich nur Employee und Customer Journey oder auch andere?
Der Nutzen einer Journey ist es, eine neue Perspektive einzunehmen, Bedürfnisse zu verstehen und daraus Anforderungen abzuleiten, die über Unternehmensabläufe, also Prozesse, umgesetzt werden können. Deshalb kann es neben der Customer bzw. Employee Journey auch andere Arten von Journeys geben, abhängig davon, welche Sichtweise bzw. Perspektive im Fokus stehen und wessen Erlebnis optimiert werden soll. Will man beispielsweise die Erwartungen und Anforderungen von an einem Projekt beteiligten Stakeholdern besser nachvollziehen, bietet sich die “Stakeholder Journey an”.
Welche Personen lade ich ein zu einem Employee Journey Workshop?
Die Employee Journey kann z.B. dann starten, wenn der (potentielle) Mitarbeitende auf das Unternehmen aufmerksam wird und enden, wenn der Mitarbeitende den Job reflektiert und bewertet hat.
Um diese Mitarbeitenden-Reise umzusetzen, sind viele unterschiedliche Fachbereiche beteiligt: Nicht nur HR, sondern auch Marketing oder IT beispielsweise. Deshalb ist es wichtig, genau diese Personen zu einem EJ Journey Workshop einzuladen, um möglichst alle unterschiedlichen Sichtweisen zu repräsentieren, die zur Erfüllung der Mitarbeitenden-Anforderungen wesentlich sind.
Die Journey kann am Ende mit einem tatsächlichen Mitarbeitenden bzw. (potentiellen) Mitarbeitenden validiert werden.